Installation und Performance am 27.04.2019 gepard14, Liebefeld
In der Ausstellung im gepard14 findet sich wenig gelb, viel Rot und wenig blau: Ein Spiel der Grundfarben in verschiedenen Variationen: Bild, Installation und Performance. Ich zeige 4 Arbeiten aus dem Werkkomplex «Who’s afraid of Red, Yellow and Blue». Ursprünglich aus einer vordergründig einfach erscheinenden Homage entwickelte sich über Jahre ein vielschichtiges Konvolut. Dieses fasste ich und nun erstmals als Einheit zusammen.
Der Titel der Werkserie bezieht sich auf ein Bild in vier Variationen des amerikanischen Malers und Bildhauers Barnett Newman (1905 -1970). Er schuf in den Jahren von 1966 bis 1979 vier grossformatigen Bilder mit dem Titel «Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue». 1982 wurde eines dieser Gemälde in der Neuen Nationalgalerie Berlin von einem Besucher stark beschädigt. Offensichtlich provozierte diese Arbeit und weckte destruktive Kräfte. Darauf bezieht sich meine Arbeit «Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue VI». Ein Pressebild haftet mit gelbem und blauem Klebeband an der Wand. Es zeigt demonstrierende Menschen anlässlich dem Terroranschlag 2015 auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Die Demonstranten proklamieren «not afraid».
Die Auseinandersetzung mit Malerei hat für mich immer einen installativen, narrativen und performativen Aspekt. Meine künstlerischen Erkundungen finden oft im Alltäglichen statt. Materialien und Elementen werden in einen fremden Kontext gestellt und sorgen für Irritationen. Das Publikum ist herausgefordert Sehgewohnheiten zu überdenken, Gegenstände neu zu betrachten. Trillerpfeifen werden zu einer Leiste, der imaginierte Töne zu schweben scheinen. In der diagonal den ganzen Raum auslotenden Installation bilden Gegenstände und Utensilien des Hauses Sockel für roten Giesskannen. In einer Performance fliesst Wasser durch den Kunstraum. Damit führe ich die Arbeit «durch die Kunst» anlässlich des Bone Performance Festival 2012 weiter.
Ich durchleuchte das Gewöhnliche und suche etwas Universelles. Ich frage nach dem Innen und Aussen, nach dem Kommen und Gehen, nach ewiger Wiederholung und schlussendlich nach Belanglosigkeit und Sinnhaftigkeit in einer oft überreizten Welt. BH